Abdoulaye – Senegal
Abdoulaye verließ Senegal 1999. Er hat im selben Jahr in Eisenhüttenstadt den Asylantrag gestellt und ist in ein Heim in Brandenburg gebracht worden.
Als ich hier ankam, habe ich erfahren, dass ich einen Asylantrag stellen muss, was ich dann in Eisenhüttenstadt tat. Eineinhalb Monate später wurde ich in ein Asyllager weit außerhalb der Stadt verlegt.
Anfags schaffte ich es noch, meiner Freundin 50 bis 100 Mark zu schicken, obwohl ich selbst hungerte.
Nach einiger Zeit habe ich gelernt, dass ich, um arbeiten zu können, eine Arbeitserlaubnis von der Ausländerbehörde brauche. Die habe ich versucht zu bekommen, aber jedes Mal sagte man mir, ich solle eine Arbeit suchen und dann für die Genehmigung zurückkommen.
Wenn ich eine Arbeit fand und mir die Genehmigung besorgen wollte, wurde mir gesagt, dass ich keinen Anspruch auf diese Art von Arbeit hätte. So bin ich im Lager geblieben. Nicht weil es mir gefiel, sondern wegen der Residenzpflicht.
Nach 6 Jahren bekam ich im Jahr 2005 zum ersten Mal eine Ablehnung. Das war der Moment, in dem sich mein Leben veränderte. Einige Zeit später brach ich den Kontakt zu meiner Freundin ab und weiß nicht, was aus ihr geworden ist.
Seither lebe ich mit der Duldung.“