Justin – Kamerun
Justin stammt aus Kamerun und ist 2006 nach Deutschland gekommen. Er hat einen Asylantrag gestellt und wurde nach Brandenburg überwiesen.
„Ich wartete jeden Tag auf die Antwort auf meinen Asylantrag.
Es war uns nicht erlaubt, außerhalb des Lagers zu übernachten und als ich einmal ins Heim zurückkam, hörte ich, wie meine Freunde über die Bedingungen sprachen, unter denen sie lebten, und ich dachte mir damals, es sei vielleicht ihre Schuld und dass sie einfach nicht arbeiten wollten.
2 Jahre später wurde mir klar, dass ich mich geirrt hatte. Im Jahre 2009 erhielt ich schließlich die Antwort auf meinen Antrag und sie war negativ.
In diesen 3 Jahren habe ich viel nachgedacht; sollte ich zurück in mein Land gehen oder bleiben? Ich musste eine Entscheidung treffen, die ich für den Rest meines Lebens bereuen werde. Bevor ich Kamerun verließ, nahm ich Geld von meiner Familie und meinen Freunden für das Visum und das Ticket, das ich noch nicht zurückgezahlt habe.“
– Was ist passiert?
„2013 wollte ich meinen Aufenthalt zu verlängern, doch er wurde mir entzogen und ich bekam eine Duldung. Mit dem wenigen Geld, das ich gespart hatte, versuchte ich, einen Anwalt zu bekommen. Seit 2 Jahren bin ich nun endlich nicht mehr im Heim, ich bin in Berlin. Ich habe nur Probleme, wenn ich krank bin, aber ich bin sehr oft krank.“
– Wie geht es dir jetzt?
„Ich fühle mich einsam, da ich niemanden in meinem Leben habe. Ich habe seit mehr als 8 Jahren nichts mehr von meinen Eltern oder Verwandten gehört. Ich fühle mich so leer, dass ich oft einfach weine. Ich weiß nicht, ob meine Eltern und Verwandten wissen, dass ich noch am Leben bin.“